Was wirklich zählt: Simone's ganz besonderer Reichtum

Veröffentlicht am 28. Juli 2025 um 21:09

Es gibt Geschichten, die brennen sich ein. Nicht, weil sie laut daherkommen. Sondern weil sie leise und ehrlich zeigen, was wirklich zählt.

Simone hat unzählige solche Geschichten erlebt und beeindruckt mich immer wieder auf's Neue. Sie ist hartnäckig, beständig, mutig, ganz im Vertrauen. Wie sonst konnte sie ihre mehr als gut bezahlte und sichere Stelle kündigen um mehrere Monate mit dem Moped die Panamericana entlang zu fahren? 

Motorradreise durch Indien und die Panamericana

Simone ist bereits monatelang mit ihrem Motorrad durch Indien gereist – alleine.
Und später entlang der Panamericana. Ohne eine Gruppe, ein Begleitfahrzeug oder sonstiges Sicherheitsnetz. Sie kommt aus keiner besonders wagemutigen Familie. Man macht die Dinge eher so typisch schwäbisch: wie man sie eben schon immer gemacht hat. Da tanzt Simone mit ihren Motorradreisen schon ziemlich aus der Reihe.

Das erfordert etwas, das viele von uns verlernt haben:
Mut. Selbstvertrauen. Und Vertrauen in andere.

Denn: So eine Reise bringt zwangsläufig Komplikationen mit sich. Das ist kein "ob", sondern ein "wann".

Komplikationen inklusive

Ein platter Reifen ist da noch das kleinste Problem. Du fährst durch entlegene Gegenden, sprichst vielleicht die Sprache nicht, hast keinen Empfang, kein Ersatzteilgeschäft um die Ecke.

Von Anfang an ist klar:
Allein schaffst du das nicht.
Du wirst auf die Hilfe von Unbekannten angewiesen sein.
Und genau das ist vielleicht das größte Geschenk, sofern du es annimmst.

Die Sache mit dem Bad in der Themse

Simone hat unzählige Geschichten erlebt – sie könnte Bücher damit füllen. Aber eine ist besonders hängen geblieben:

Ihr Motorrad  hatte es nach monatelangem Bürokratiekrieg endlich von Südamerika zurück nach Deutschland geschafft. Zu Simone nach Hause. Eine der ersten längeren Ausfahrten ging nach London. Doch irgendwie verschwand es dort auf mysteriöse Weise während Simone bei ihrer Freundin zum Abendessen saß.

Abgeschrieben. Verloren.

Bis – und das ist kein Witz – es bei Ebbe aus der Themse gezogen wurde.
Wie durch ein Wunder.
Oder eher:
Dank der Hartnäckigkeit Simones, die in Facebook einen Aufruf gestartet hatte, der tausendfach geteilt wurde. Und schließlich konnte ihr Moped geborgen werden durch Hilfe von Menschen, die sie vorher nie getroffen hatte. Selbst die ersten notwendigen Reparaturen nach diesem unfreiwilligen Bad wurden großzügig von Unbekannten übernommen.

Vertrauen als Reichtum

Was Simone auszeichnet?
Sie weiß:
Du kannst nicht alles kontrollieren.
Aber du kannst entscheiden, wem du vertraust – und ob du dir selbst vertraust. In deine Fähigkeiten, in deine Bedürfnisse und in deine Intuition.

Ihr Reichtum hat nix mit Geld zu tun.
Aber mit:

  • Vertrauen in sich selbst.

  • Vertrauen in andere.

  • Und Vertrauen darauf, dass es irgendwie weitergeht – auch wenn gerade alles dagegen spricht.

Fazit

Simones Geschichte ist kein Finanzratgeber.
Aber eine Erinnerung daran, was wirklich zählt.
Und wie wertvoll es ist, loszugehen – auch ohne 100 % Sicherheit. (Die es faktisch natürlich sowieso nicht gibt.)

Simone's Reichtum hat nix mit Geld zu tun, aber mit Vertrauen. Was ist deine wertvollste Eigenschaft?

 

Deine Franziska